Sonnenstich, Schnittwunden und eine Schweinejagd

Das Wetter lud in den Sommerferien nicht immer  zum Baden ein und trotzdem können wir eine positive Bilanz unserer Tätigkeit an der Badelagune Müssen ziehen. An den 44 Ferientagen absolvierten unsere  Rettungs-schwimmer, Sanitäter und Führungs-kräfte 660 Wachstunden und sorgten für unbeschwertes Schwimmen. Mehr als 2 500 Besucher zählten wir bisher in dieser Saison in Müssen. Letztes Jahr waren es 3000. Wie beliebt dieser Strand ist, war am 25. Juli zu sehen. Bei Sonnenschein, 32 Grad Celsius Luft- und 21 Grad Wassertemperatur kamen mehr als 400 Besucher – Rekord in dieser Saison.

Es gab aber auch viele Tage, an denen das Wetter eher herbstlich war. Dann nutzten wir den Dienst für die Ausbildung der Nachwuchskräfte und pflegten das Material. Übungen mit dem Schnellrettungsset und Schwimmtraining standen an jedem Wachtag auf dem Programm, um ständig fit zu bleiben für Einsätze.

Neun leichte Erste-Hilfe-Fälle wie Schürfwunden, Schnittwunden und Insektenstiche galt es in dieser Saison zu behandeln. Eine Frau brach mit einem Sonnenstich zusammen. Unsere Rettungsschwimmer versorgten sie und riefen parallel den Rettungsdienst. Die Polizei musste geholt werden, als ein Betrunkener die Badegäste belästigte und dann torkelnd ins Wasser ging. Weil er sich selbst gefährdete, nahmen ihn die Beamten mit. Aufregung herrschte an einem anderen schönen Badetag. Die trächtige Sau eines Bauern war ausgerissen und in Richtung See galoppiert . Die Rettungsschwimmer wurden alarmiert und die Polizei kam.  Alle suchten nach dem Schwein. Wenig später wurde das Tier in den Büschen gefunden und dem Bauern gelang es, sein Schwein nach Hause zu treiben. Glimpflich ging auch ein anderer Einsatz aus. Ein Vater kam zu unserer Badeaufsicht auf die Plattform und teilte aufgeregt mit: „Meine vier Kinder sind weg.“ Er hatte sie zuvor schon allein gesucht und nicht gefunden. Unsere Rettungsschwimmer rückten mit dem Rettungsbrett aus, begannen mit der Suche. Wenige Minuten später hieß es jedoch: Die Mädchen sind wieder da. Sie hatten lediglich die Umgebung erkundet.

Derzeit sind wir so gut aufgestellt wie noch nie. Mit sieben Rettungs-schwimmern im Kader hatten wir  2006 die Badeaufsicht am Müssener See aufgenommen. Seit dem gibt es ständigen Zuwachs und jetzt sind es 25 Rettungsschwimmer. „In diesem Jahr haben bisher 13 neue Rettungsschwimmer bei uns angefangen. Sieben weitere bilden sich derzeit noch als Rettungsschwimmer aus“, sagte unser Vorsitzende Helge von Appen. Damit haben wir die meisten Rettungsschwimmer aller Wasserrettungsdienste im Kreis Herzogtum Lauenburg.

Für die Wasserrettungs- und Sanitätsdienste sucht der Verein Spender, denn allein mit dem Zuschuss von 750 Euro durch die Gemeinde Müssen und die Mitgliedsbeiträge kann die Arbeit nicht finanziert werden. So werden derzeit Spender gesucht, die mithelfen, eine mobile Wachstation für SiWa-Wasserrettungs- und Sanitätsdienste zu finanzieren.

Die Badesaison dauert noch bis zum 30. August an. Sollte es in diesem Monat doch noch schön werden, die Luft 20 Grad Celsius und das Wasser 18 Grad warm sind, beziehen unserer Rettungsschwimmer an den Wochenenden jeweils von 14 bis 19 Uhr ihre Position auf der Plattform am Strand in Müssen.